Osteoporose ist eine weit verbreitete Knochenerkrankung, bei der die Knochendichte abnimmt und die Knochen porös und brüchig werden. Besonders betroffen sind ältere Menschen, vor allem Frauen nach den Wechseljahren. Durch eine gezielte Vorsorge lassen sich jedoch die Risiken für Osteoporose und die damit verbundenen Knochenbrüche deutlich reduzieren. Hier einige Tipps, wie man durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen die Knochen stabil und gesund halten kann.
1. Gesunde Ernährung
Die richtige Ernährung ist entscheidend für die Knochengesundheit. Eine kalziumreiche Kost stärkt die Knochen, da Kalzium ein wichtiger Baustein für die Knochenmasse ist. Erwachsene sollten täglich etwa 1.000 bis 1.200 mg Kalzium zu sich nehmen. Gute Kalziumquellen sind Milchprodukte wie Milch, Käse und Joghurt, sowie grüne Gemüse wie Brokkoli und Spinat.
Zusätzlich zu Kalzium spielt auch Vitamin D eine wichtige Rolle, da es die Aufnahme von Kalzium im Darm fördert. Vitamin D kann vom Körper durch Sonnenlicht produziert werden, weshalb regelmäßige Aufenthalte im Freien wichtig sind. Besonders im Winter kann eine Ergänzung in Form von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll sein, insbesondere für ältere Menschen.
2. Regelmäßige Bewegung
Körperliche Aktivität ist ein zentraler Faktor für die Knochengesundheit. Besonders empfehlenswert sind Belastungsübungen wie Wandern, Laufen und Krafttraining, da sie die Knochen stärken und die Knochenmasse fördern. Auch Aktivitäten wie Tanzen, Treppensteigen und Gymnastik können das Knochenwachstum anregen. Bewegung verbessert nicht nur die Stabilität der Knochen, sondern auch die Koordination und das Gleichgewicht, was Stürze und daraus resultierende Knochenbrüche verhindern kann.
3. Risikofaktoren reduzieren
Einige Lebensgewohnheiten können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigen die Knochengesundheit erheblich. Nikotin verringert die Durchblutung und die Nährstoffzufuhr zu den Knochen, während Alkohol den Hormonhaushalt durcheinanderbringt und die Kalziumaufnahme im Körper reduziert. Eine Reduzierung oder der Verzicht auf diese Stoffe kann die Knochenstruktur langfristig schützen.
4. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Für Personen ab 50 Jahren oder für jene mit einem erhöhten Risiko ist es ratsam, die Knochendichte regelmäßig überprüfen zu lassen. Die Knochendichtemessung, auch DEXA genannt, gibt Aufschluss darüber, ob bereits Anzeichen einer Osteoporose vorliegen. Frühzeitige Erkennung hilft, rechtzeitig Maßnahmen zur Behandlung und Stabilisierung der Knochen zu ergreifen. Ein Arzt kann bei erhöhtem Risiko auch entsprechende Medikamente empfehlen, die den Knochenabbau hemmen.
Gemäß G-BA Beschluss vom 21.2.2013 darf eine Osteodensitometrie (Knochendichtemessung) als ‚Kassenleistung‘ (GKV) bei der Volkskrankheit Osteoporose (§ 135 SGB V) bei Patientinnen und Patienten, die einen Bruch ohne offensichtlichen Grund erlitten haben durchgeführt werden. Sollte gleichzeitig aufgrund anderer Befunde ein begründeter Verdacht auf eine Osteoporose bestehen, übernimmt die GKV die Kosten auch. Die ‚Gründe’ müssen dokumentiert und überprüfbar sein. Das findet also alles erst statt, wenn „Kind in den Brunnen gefallen ist“ und es sprichwörtlich damit zu spät ist.
Zur Prävention oder Früherkennung ist diese Messung damit nicht wirklich gewünscht, obwohl es der zentrale Parameter für die Erkrankung ist. Ein Gegenbeispiel ist der PSA Wert beim Prostata Karzinom. Auch kontrovers, aber bei der Krebsfrüherkennung eher möglich…
Außerdem kann diese DXA-Messung zur Optimierung der Therapieentscheidung, wenn aufgrund konkreter Befunde eine Osteoporose medikamentös behandelt wird, einmal genutzt werden. Die Untersuchung kann frühestens nach fünf Jahren wiederholt werden, es sei denn, dass aufgrund besonderer therapierelevanter Befunde eine frühere Untersuchung erforderlich ist. Dies wird gutachterlich durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft. Die Messung kostet ca. 50€. Der Verwaltungsaufwand ist nicht gesondert erstattungsfähig, damit versackt das Geld im Verwaltungsprozess ausserhalb des Arzt-Patienten-Kontaktes.
Weil keine Prävention/Früherkennung durchgeführt wird, es sich aber um eine Volkskrankheit handelt, wurde dann am 16.2.2020 bei denen eine medikamentös behandlungsbedürftig Osteoporose diagnostiziert wurde, ein strukturiertes Behandlungsprogramm (Disease- Management-Programm, DMP, Krankheitsverwaltung) durch den G-BA gemäß (§ 137f SGB V) aufgelegt. Ziel des DMP ist es lediglich, weitere Knochenbrüche zu vermeiden, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Schmerzen zu reduzieren.
Die Verwaltungskosten sind aber wie meist höher als die Vergütung, daher gibt es seitens der Orthopäden zumindest in Bremerhaven keine Zustimmung. In Baden-Württemberg und Bayern sind bspw. die Vergütungen entsprechend höher angesiedelt worden…
5. Hormonhaushalt beachten
Der weibliche Hormonhaushalt spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Osteoporose. Nach den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was den Knochenabbau beschleunigen kann. Frauen können in Rücksprache mit ihrem Arzt über eine Hormonersatztherapie nachdenken, um das Risiko zu reduzieren. Es gibt auch pflanzliche Alternativen wie Isoflavone, die eine östrogenähnliche Wirkung haben und in Sojaprodukten vorkommen.
Fazit
Osteoporose muss nicht zwangsläufig Teil des Alterns sein. Durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, die Reduzierung von Risikofaktoren und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, deutlich gesenkt werden. Wer frühzeitig Vorsorge betreibt und auf die Knochengesundheit achtet, kann sich auch im Alter über eine stabile und belastbare Knochenstruktur freuen.
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